07.05.23 –
Vor kurzem traf ich mich mit Dr. Christian Damm vom Institut für Geographie und Geoökologie, Abteilung Aueninstitut, des KIT in Rastatt-Wintersdorf zu einer Begehung der Rheinauen. Neben der Renaturierung der Rheinauen stand auf unserer Wanderung die Bewirtschaftung des Auwaldes auf der Tagesordnung.
Herr Damm stellte dar, dass die Gewässervernetzung in den Rheinauen mit ihrem Hochwasser und Niedrigwasser ideale Bedingungen für eine spezielle Flora und Fauna bietet. Im Moment fließe zu wenig Wasser in die Auen. Die Auen verschlammen deshalb immer mehr, da zuwenig Strömung vorhanden ist. Bereits früh im Jahr im März ist der Boden zu 2,50 Meter Tiefe verschlammt. Eine immer weitere Verlandung ist die Folge.
Eine Renaturierung hätte viele Vorteile:
1. Natürlicher Hochwasserschutz, da das Hochwasser in die Auen abfließen würde
2. Natürlicher Brandschutz
3. Wasser könnte im Winter gespeichert werden indem es auf die Felder fließen kann
4. Natürliche Kühlung
5. Natürliche Kläranlage (statt Schlamm ein durchspültes Kiesbett)
6. Lachse und andere Fische könnten wieder dort laichen
Eine Renaturierung der Auen sei relativ einfach, da die Natur dort Extreme - Nässe und Trockenheit - gewöhnt sei.
Dem entgegen stehen die Interessen der Wasserbauer, die befürchten, dass zuviel Wasser von den Wasserstraßen abfließen würde.
Beim Auwald in den Rheinauen in Rastatt handelt es sich um Forstwirtschaft im Naturschutzgebiet. Er ist forstwirtschaftlich überprägt. Im Moment besteht der Wald in erster Linie aus Pappeln, die man alle 25 Jahre ernten kann. Das ist keine diverse Bepflanzung wie Herr Damm ausführte. Dabei hätten die 500ha in den Rheinauen das höchste Potential an Biodiversität in Mitteleuropa. Ein Auwald habe, wenn man ihn sich entwickeln ließe, eine Schichtung wie im Dschungel mit Hunderten bis Tausenden von Tierarten und Pflanzen. Im Moment gäbe es hier als Unterwuchs nur Brennesseln.
Herr Damm schlägt vor, als Versuch 100 ha des Auwalds nicht mehr zu bewirtschaften um die natürliche Entwicklung beobachten zu können.
Wir laden Sie herzlich zu einer Infoveranstaltung mit Prof. Dr. Tom Krebs ein, organisiert von den Landtagsabgeordneten Norbert Knopf, Fadime Tuncer und Thomas Hentschel. Ziel der Veranstaltung ist es, eine fundierte wirtschaftspolitische Einordnung aktueller Herausforderungen zu erhalten und über Handlungsmöglichkeiten ins Gespräch zu kommen.
Datum: Mittwoch, 21. Mai 2025
Uhrzeit: 18:30 – ca. 20:00 Uhr
Ort: Haus der Abgeordneten, Konrad-Adenauer-Str. 12, 70173 Stuttgart; Raum AK-Nord O2.13
Eine digitale Zuschaltung ist via Webex möglich.
Über Prof. Dr. Tom Krebs:
Prof. Dr. Tom Krebs ist Professor für Makroökonomik an der Universität Mannheim. Nach seinem Studium in den USA lehrte er unter anderem an der Columbia University, der Brown University sowie an der Universität Bonn. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit den Themen wirtschaftliche Ungleichheit, Arbeitsmärkte, Konjunkturpolitik und Investitionen in die öffentliche Infrastruktur.
Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit ist Prof. Krebs wissenschaftliches Mitglied der Mindestlohnkommission und berät regelmäßig politische Institutionen. Mit Publikationen wie dem Artikel „Ein Fair New Deal für Deutschland“ und seinem Buch „Fehldiagnose: Wie Ökonomen die Wirtschaft ruinieren und die Gesellschaft spalten“ eröffnet er neue Perspektiven jenseits der gängigen Wirtschaftsdoktrin. Darin zeigt er konkrete Wege auf, wie wirtschaftliche Entwicklung, soziale Gerechtigkeit und ökologische Nachhaltigkeit miteinander verbunden werden können – und plädiert für eine Wirtschaftspolitik, die den Menschen und nicht nur den Markt in den Mittelpunkt stellt.
Rückmeldung zur Teilnahme
Bei Interesse an der Veranstaltung melden Sie sich bitte über unser Anmeldeformular an. Die Anmeldung erfolgt über folgenden Link: https://nextcloud.fraktion-bw.verdigado.net/index.php/apps/polls/s/bRRdeNxc. Die WebEx Zugangsdaten werden rechtzeitig vor dem Termin verschickt.
Mit freundlichen Grüßen
Norbert Knopf, MdL
Fadime Tuncer, MdL
Thomas Hentschel, MdL