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Partner, Wettbewerber, systemischer Rivale: Mit dieser Konstellation ist die jüngst veröffentlichte China-Strategie der Bundesregierung überschrieben. Auf die Situation der baden-württembergischen Automobilindustrie trifft diese Beschreibung zu. Der einstige Aufsteiger China ist längst zum treibenden Innovator aufgestiegen. China ist heute als weltweit größter Absatzmarkt für deutsche Autos und auch auf dem heimischen Markt relevant.
Aktuelle Entwicklungen und Zukunftsfragen wurden beim Fachgespräch „China als Markt und Player bei neuen Antriebstechnologien“der grünen Landtagsfraktion am 14. Juli in Stuttgart diskutiert. Eingeladen hatten die Landtagsabgeordneten Thomas Hentschel und Tayfun Tok.
Um die Situation für die Automotive Branche im Land verständlich zu machen, berief sich Bernhard Weber, zweiter Vorstandsvorsitzender des China Netzwerk Baden-Wuerttemberg e.V. (CNBW; Ziel: Stärkung der Wirtschaftsbeziehungen und Zusammenarbeit zwischen den Ländern), auf eine Studie die Ende 2021 von Baden-Württemberg International Nanjing in Auftrag gegeben wurde und für die Veranstaltung aktualisiert wurde. Weber gilt aufgrund seiner langjährigen Erfahrung in China und mit chinesischen Geschäftspartnern als verlässlicher Kenner.
China steht heute für den weltweit größten Automarkt. Für große deutsche Konzerne wie Volkswagen oder Daimler ist der Absatz dort unerlässlich, obgleich sie nur einen geringen Marktanteil besitzen. Der chinesische Marktführer BYD verkauft allein in China jährlich 1,8 Mio. Fahrzeuge. Doch auch im Luxusmarkt, in dem sich deutsche Marken noch großer Beliebtheit erfreuen, zeichnet sich ein Wandel durch aufstrebende Konkurrenten ab.
Die chinesische Staatsführung treibt massiv die Entwicklung von elektrischen Fahrzeugen voran, um chinesischen Firmen in dieser Branche weltweite Marktführerschaft zu ermöglichen und gleichzeitig die selbstgesetzten Klimaziele zu erreichen. Dabei soll eine globale Strategie zur Sicherung von entsprechenden Rohstoffen unterstützen, Beispiel ist die Batteriebranche.
Kassenschlager in China ist laut Bernhard Weber ein in Europa unbekanntes Fahrzeug des Herstellers Wuling. Der kleine Flitzer fährt vollelektrisch, kann am Haushaltsstrom geladen werden und ist selbst für einen Provinzbauern erschwinglich. Im Mobilitätsangebot für jedermann seien deutsche E-Fahrzeuge hingegen vergleichsweise teuer. Kaufkräftige chinesische Kunden erwarteten zudem ausgefeilte Software-Funktionen und nutzwertige Features.
Der wirtschaftspolitische Sprecher der Grünen Landtagsfraktion Tayfun Tok bewertet die Priorität von Investitionen in die Megatrends Big Data und Digitalisierung als hoch: „Das Spaltmaß der E-Klasse ist nicht für alle Zeit der Gradmesser der Perfektion. Um den Anschluss nicht zu verlieren, müssen wir uns digitale Innovationen zum Steckenpferd machen.“
Maßgeblich für die hohe Qualität herkömmlicher chinesischer Fahrzeuge war der Technologietransfer durch Joint-Venture-Konstruktionen unter Beteiligung deutscher Hersteller. Bis vor einigen Jahren verlangte der chinesische Staat die Kooperation mit einheimischen Unternehmen, um Produkte am Markt überhaupt anbieten zu dürfen. Verkehrsminister Winfried Hermann verweist darum auch auf die so entstandene Abhängigkeit, die gesamtökonomisch zu Problemen geführt habe. In den Außenhandelsbeziehungen weist Deutschland ein großes Defizit gegenüber China auf. Systematisch baut das Land seinen Vorsprung in der Entwicklung neuer Technologien aus.
„In vielen Sektoren herrscht ein zu einseitiges Abhängigkeitsverhältnis bezüglich kritischer Rohstoffe“, kritisiert Thomas Hentschel, Sprecher für klimaneutrale Antriebe der Fraktion Grüne. Aus diesem Grund fordert er, gemeinsam mehr Aufmerksamkeit auf die Beschaffung der Rohstoffe für die Schlüsselkomponenten Batterie und Chips zu legen.
Die Bundesregierung habe mit ihrer China-Strategie dazu nun einen ersten wichtigen Schritt geleistet, so Hermann.
Für den Standort Baden-Württemberg bleibt die Devise, den wertvollsten „Rohstoff“ einzusetzen: kluge Köpfe. Dazu ruft auch der Marktkenner und Leiter des Netzwerks Fahrzeug- und Verkehrstechnik, Prof. Dr. Michael Bargende, auf. Er verweist auf das Alleinstellungsmerkmal einer Landschaft ausgezeichneter technischer Universitäten im Land.
Die starke Vernetzung der Akteure treibt das Land auch systematisch mit dem Strategiedialog Automobilindustrie voran. Große Herausforderungen, wie klimaneutrale Transformation und Fachkräftemangel, gilt es für Politik und Wirtschaft gemeinsam voranzutreiben. Damit das Auto der Zukunft auch noch mit dem Siegel „made in THE LÄND“ daherfährt.
Bürgergeld soll den Menschen ein Existenzminimum sichern, die ihren Lebensunterhalt nicht aus eigenem Einkommen decken können.
Das Bürgergeld war noch nicht am Start, als bereits viele Falschinformationen verbreitet wurden. Damit wird die Akzeptanz unseres Sozialstaates beschädigt. Die Behauptung, dass sich Arbeit mit dem Bürgergeld nicht mehr lohnt, ist falsch. Gründe, warum Menschen langzeitarbeitslos sind, sind vielfältig und die unterschiedlichen Bezugsgruppen sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden.
Auf meine Einladung kommt die Bundestagsabgeordnete Beate Müller-Gemmeke nach Rastatt.
In der Podiumsdiskussion „Bürgergeld – Fakten statt Fake“ möchte die Arbeitsmarktpolitikerin mit kursierenden Falschbehauptungen aufräumen, Regelungen aufzeigen und vor allem Fakten benennen.
Die Veranstaltung findet statt
am Freitag, 22. November 2024,
um 18.30 Uhr
im Rossi-Haus, Herrenstraße 13,
in Rastatt.
Alle Interessierten sind herzlich willkommen und wir freuen uns auf einen regen Austausch.
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