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20.06.18 –
Sehr erfreut darüber, dass Rastatt ein eigenes Geburtshaus hat, zeigte sich Bärbl Mielich, Staatssekretärin im Ministerium für Soziales und Integration bei ihrem Besuch in Rastatt. Immerhin ist die Einrichtung im Zentrum Rastatts eines von unter zehn Geburtshäusern in ganz Baden-Württemberg. Es sei nicht nur die geringe Bezahlung oder die viel diskutierte Haftpflichtversicherung, die dafür sorgten, dass es immer weniger Geburtshäuser gebe, erkärte Sabine Klarck, Gründerin und Inhaberin des Rastatter Geburtshauses. Die Überbelastung der Hebammen in der Klinik durch Personalmangel, extreme Anhäufung von Überstunden nehme zu, viele Hebammen würden "berufsmüde", die "Rettung" in die Freiberuflichkeit sei wegen der immer noch nicht zufriedenstellenden Vergütung für viele nicht attraktiv. Gleichzeitig sei die Wertschätzung des Hebammenberufes deutlich gesunken; die Zeitspanne, in der die Familien eine Hebamme zur Unterstützung in Anspruch nähmen, sei geringer geworden. Auch die Bezahlung, was beispielsweise Hausbesuche angehe, sei zu niedrig.
Dass viele Hebammen ihren Beruf nur vier bis fünf Jahre ausübten, sei „eine volkswirtschaftliche Katastrophe“, so Bärbl Mielich. Auf ihre Initiative geht die Gründung des Runden Tischs Geburtshilfe in Baden-Württemberg zurück, den es seit Januar 2017 gibt. Auf Bundesebene sei eine finanzielle Angleichung von natürlicher Geburt und Kaiserschnitt in der Vergütungssystematik ein wichtiger Punkt, um die Anzahl der Kaiserschnitte zu reduzieren, die aus wirtschaftlichen Gründen vorgenommen werden, so Mielich.
Was geschehen muss, um Hebammen im Beruf zu halten, dazu äußerten sich am Abend bei einem eigenen Themenstammtisch, zu dem der Landtagsabgeordnete Thomas Hentschel eingeladen hatte, in Rastatt mehrere Hebammen: Die Bezahlung sei zwar schon besser geworden, aber der Beruf müsse aufgewertet werden und in den Kliniken auf Augenhöhe gearbeitet werden. Was gerade junge Hebammen dagegen nicht mehr akzeptierten, seien Überstunden ohne finanziellen oder Freizeitausgleich. Die Aufwertung des Berufs, versicherte Bärbl Mielich, geschehe jetzt durch eine Umstellung des Ausbildungsberufs auf eine hochschulische Ausbildung. Sie setze auf die Kultur der gegenseitigen Anerkennung und des Respekts bei der Arbeit. Kliniken, die so arbeiteten, hätten auch kein Problem, Hebammen zu finden.
Sabine Klarcks Geburtshaus, in dem fünf Hebammen freiberuflich arbeiten, findet seit 25 Jahren regen Zuspruch bei werdenden Müttern. In Kürze wird es in die Herrenstraße umziehen und seinen Blick auf das Storchennest an der Kapellenstraße verlieren. Stattdessen wünschen sich die Geburtshaus-Hebammen aber von der Stadt etwas anderes, verrieten sie ihren Besuchern: einen Storchenparkplatz vor dem Haus - für Mütter, deren Nachwuchs es sehr eilig hat.
Bürgergeld soll den Menschen ein Existenzminimum sichern, die ihren Lebensunterhalt nicht aus eigenem Einkommen decken können.
Das Bürgergeld war noch nicht am Start, als bereits viele Falschinformationen verbreitet wurden. Damit wird die Akzeptanz unseres Sozialstaates beschädigt. Die Behauptung, dass sich Arbeit mit dem Bürgergeld nicht mehr lohnt, ist falsch. Gründe, warum Menschen langzeitarbeitslos sind, sind vielfältig und die unterschiedlichen Bezugsgruppen sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden.
Auf meine Einladung kommt die Bundestagsabgeordnete Beate Müller-Gemmeke nach Rastatt.
In der Podiumsdiskussion „Bürgergeld – Fakten statt Fake“ möchte die Arbeitsmarktpolitikerin mit kursierenden Falschbehauptungen aufräumen, Regelungen aufzeigen und vor allem Fakten benennen.
Die Veranstaltung findet statt
am Freitag, 22. November 2024,
um 18.30 Uhr
im Rossi-Haus, Herrenstraße 13,
in Rastatt.
Alle Interessierten sind herzlich willkommen und wir freuen uns auf einen regen Austausch.
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