
25.07.22 –
Thomas Hentschel besuchte gemeinsam mit dem Arbeitskreis „Recht, Verfassung und Migration“ der Grünen Fraktion, das Seehaus Leonberg. Das Seehaus ist eine seit 2003 eine Jugendstrafvollzugsanstalt in freier Form. Konkret bedeutet das, dass es ein Gefängnis ohne Mauern und Gitter ist. Die Grundidee ist es, den Fokus von der „Strafe“ auf die Resozialisierung zu lenken. Dies bedeutet, dass die Jugendlichen in einer Wohngemeinschaft mit Hauseltern und deren Kindern wohnen. Sie erfahren – oft zum erste Mal – „funktionierendes“ Familienleben, Liebe und Geborgenheit. In den Familien, beim Sport oder auf der Arbeit wird ihnen Verantwortung zugetraut, die sie übernehmen und so auch auf das Leben nach dem Vollzug vorbereitet werden. In einem durchstrukturierten Tagesablauf werden ihnen Werte und Normen vermittelt. Auch die Nachsorge und Opfer-Täter-Gespräch haben einen hohen Stellenwert für das Seehaus. Vergangenheit aufarbeiten und Zukunftsperspektiven eröffnen. Die deutlich besseren Resozialisierungsquoten im Vergleich zum geschlossenen Vollzug sprechen eindeutig für dieses Konzept, von dem der „traditionelle“ Vollzug einiges lernen kann. Ein Gewinn für die Gesellschaft - ein Gewinn für die jungen Menschen.
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